Amphibienschutz
Hier geht es darum, mit bestehenden und neu zu schaffenden Laichplätzen die Zahl der Amphibien zu erhalten. Der Unterhalt dieser Feuchtstellen geschieht in Zusammenarbeit mit der Holzkorporation und den Gemeindewerken.
Ausserdem wird jedes Frühjahr die Zeitspanne die Schliessung der Urdorferstrasse festgelegt. Es geht dabei um die sichere Querung des Amphibienzugs vom Asp-Wald zur Retentionszone des Chräbsbachs (KARCH-Zugstelle 598).
Ein neues Projekt wird momentan für das Gebiet Herligmoos, das hinter der Allmend liegt, ausgearbeitet.
Amphibienzug 2022
(wurde am 19. Mai 2022 im Gemeindekurier Uitikon publiziert)
Die Amphibien wandern im Frühling von ihren Lebensräumen im Wald zu Wasserstellen und nach der Laichablage wieder zurück. Der Zuzug zu den Laichgewässern geschieht konzentriert, der Rückzug ist individuell über einen längeren Zeitraum verteilt.
Die Beauftragten des Kantons Zürich wollten aufgrund von Passantenmeldungen im Jahr 2021 einen Froschzaun im Schlierenwald errichten, um die Amphibien bei der Strassenüberquerung an der Uitikonerstrasse in Schlieren zu schützen. Sie suchten einen Betreuer, der die Zugstelle organisiert. Nach einer telefonischen Besprechung habe ich zugesagt, die Freiwilligen gesucht und deren Einsätze geplant:
- Der erste Job beginnt beim Einnachten mit dem Öffnen der Fangeimer, welche in Abständen hinter dem Kunststoffzaun platziert sind.
- Dann gibt es zur Hauptzugszeit, wenn die Nachttemperatur mindestens 4°C erreicht und es regnet oder zumindest feucht ist, eine Kontrolltour zwischen 22 und 24 Uhr.
- Und schliesslich gibt es den abschliessenden morgendlichen Kontrollgang, bei dem die eingefangenen Amphibien ebenfalls über die Strasse getragen und die Fangkübel-Deckel wieder zugedeckt werden. Die Verschliessung der Fangeimer ist nötig, damit tagsüber keine Kleinsäuger in die Eimer fallen.
In unserer Gemeinde gibt es seit Jahren eine Amphibienmassnahme, nämlich die saisonale Sperrung der Urdorferstrasse (Karch-Nr. 598). Neu gemeldet bei der schweizerischen Amphibien- und Reptilien-Kontrollstelle (karch.ch) wurde jetzt auch die Zugstelle an der Bergstrasse (kein Schutzzaun, aber mit zwei Warntafeln und Blinklicht). Ebenfalls neu ist die oben erwähnte Zugstelle an der Uitikonerstrasse (auf Schlieremer Boden, Karch-Nr. 2151). Und auf unsere Empfehlung hin hat der Kanton expressmässig ein weiterer Schutzzaun beim Dorfausgang in Uitikon-Nord an der Schlierenstrasse/Sandlochstrasse (Gemeinde Urdorf) erstellt. Dort hatten wir eine grosse Anzahl überfahrener Grasfrösche festgestellt und dem Kanton gemeldet.
Die Schwierigkeit, bei allen Zugstellen sind die momentan häufigen Wetterkapriolen. Der erste Amphibienzug 2022 begann schon Mitte Februar, etwa 3 Wochen früher als normal. Dann kam eine erste Kältewelle und der März war gesamthaft zu trocken ausgefallen. Im April wurde es nochmals kalt, zum Teil sogar mit Schneefall. Wir haben uns dann aufgrund der Fangzahlen entschieden, den Zaun nach Ostern abbauen zu lassen, was sich rächte, denn Ende April gab es noch einige «Nachzügler», welche dann leider überfahren wurden.
Die Zugstellenbetreuung wurde durch Freiwillige aus den Gemeinden Uitikon, Schlieren, Urdorf und der Stadt Zürich ermöglicht und gesamthaft konnten über 600 Amphibien gerettet werden. Es handelte sich hauptsächlich um Erdkröten, aber auch Grasfrösche waren vor allem an der Zugstelle Uitikon-Nord gut vertreten. Als Belohnung winkt den ehrenamtlichen Teilnehmern, welche bei Wind und Wetter Ihren Einsatz leisteten, ein Grillfest an einem lauschigen Laichgewässer in Schlieren.
Wenn Sie interessiert sind, beim nächsten Einsatz im Frühling 2023 selbst Hand anzulegen, melden Sie sich bei Werner Schwehr (Projektleiter NVV Gartenrötel) unter 079 506 04 82.
Bilder von Tätigkeiten zum Amphibienzug 2022:
Aufbau des «Froschzauns» in Uitikon-Nord durch Mitarbeiter des Kantons Zürich (Foto: W. Schwehr)
Die Fangkübel hinter dem Kunststoffzaun (Foto: W. Schwehr)
«Da hilft alles Strecken nichts»: Dieses Erdkröten-Männchen ist zum Glück im Fangkübel gelandet und kommt dadurch unbeschadet über die Strasse. (Foto: W. Schwehr)
Erdkröten warten auf den Transport über die Strasse (Foto: W. Schwehr)